Schutzgebiet Leintal

Begonnen hat unser Engagement 1980, als dieser Leinabschnitt, der in den „Horner Schlingen“ liegt, begradigt befestigt, eine befahrbare Brücke und eine Überlaufmulde gebaut werden sollte. Nicht nur ein hervorragender Eisvogelbrutplatz, sondern auch ein Standort mit seltenen Pflanzen wäre zerstört worden. Als wir von dieser Planung erfuhren, haben wir sofort beim Landratsamt, aber auch bei Regierungspräsidium Widerspruch eingelegt. Bei einem Ortstermin mit über 40 Personen wurde über unsere Einwendung beraten, einschließlich unseres Alternativangebotes, das betroffene Gebiet zu kaufen. Letztendlich wurde unser Vorschlag angenommen und ein 90 %iger Landeszuschuss zugesagt. Im Laufe der folgenden Jahre haben wir Grundstücke von 5 Familien dazugekauft. Ein großes Grundstück wurde in einer Zwangsversteigerung ersteigert und plötzlich war auch der Wasserverband Kocher-Lein an uns herangetreten, ein bizarr geformtes Grundstück in der Schlinge zu kaufen, dessen Verkauf er zuvor strikt abgelehnt hat. Ähnlich verhielt sich auch die Gemeinde Iggingen mit den letzten winzigen Restflächen des ehemaligen Fußweges durch die Wiesen.

Auf dem Hummelberg befinden sich zwei räumlich getrennt liegende Streuwiesen, die nur von Hand bearbeitet werden können.

Ein Obstbaumgarten wurde als „Musterstreuobstgarten“ angelegt. Die verschiedenen

Apfel-, Birnen-, Kirsch-und Zwetschgenbäume werden jedes Frühjahr fachmännisch geschnitten. Die beiden Wiesen werden zu Heu bzw. Öhmd verarbeitet, und in regenreichen Jahren der 3. Schnitt als Grünfutter an die Kühe verfüttert.

Diese besser zugänglichen Flächen, bei denen der Untergrund eine Bewirtschaftung mit dem Traktor zulässt, werden von zwei Landwirten gepflegt. Ab Mitte Juni wird auf diesen Flächen Heu gemacht und 6-8 Wochen später Öhmd. Sporadisch wird eine sogenannte „Erhaltungsdüngung“ mit Festmist durchgeführt.

In den Wintermonaten pflegt die NABU-Gruppe die angrenzenden Feldgehölze.

In den Winkel, in dem die Lein an den Wald heran reicht, haben wir in den ersten Jahren nach dem Erwerb der Flächen, die gepflanzten Fichten entfernt. Daraufhin entstand in diesem Bereich ein mächtiger Trollblumenbestand.

In dem konkaven Geländeknie, in dem der Leinaltarm ist, mussten wir ein total verbautes Wochenendgrundstück mit zwei Hütten und lauter Uferbefestigungen, sowie Unmengen von Unrat entfernen. Den Wiesengraben zwischen dem Weiher und der Lein haben wir bewusst verlanden lassen, um ein ökologisch wertvolles Hochstaudengebiet entwickeln zu können.

An zwei Uferseiten dieses Leinaltarmes befinden sich Kopfweiden, die im Spätwinter bzw. zeitigen Frühjahr geschnitten werden.

Die Flächen, die aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen sind, werden als Ödland gepflegt. Im Herbst werden diese Flächen gemäht und abgeräumt. Dazu gehören auch das Freihalten des Wasserzulaufes des Leinaltarmes sowie dessen Uferbereiche. Ein Landwirt nimmt uns das anfallende Material ab und nutzt es entweder als Einstreu oder kompostiert es.

Etwas Leinaufwärts befindet sich ebenfalls angrenzend an die Leinaue ein kleiner Steilhang. Die dort vorkommenden Zweiblättrigen Blausterne und Goldsterne haben sich in den vergangenen Jahren stark vermehrt. Dieser Steilhang wird als einschürige Mahdwiese bewirtschaftet und im Herbst gemäht. Die flacheren Teile werden als zweischürige Mahdwiesen von einem Landwirt mitbewirtschaftet.